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Bad Lausick blüht auf


Während sich die allgemeine wirtschaftliche Lage in Bad Lausick im Laufe des 19. Jahrhunderts immer mehr verbesserte, lief es für das Kurhaus "Herrmannsbad" wirtschaftlich alles andere als gut. Nach einer von Misswirtschaft geprägten wechselhaften Geschichte übernimmt der Rat der Stadt 1882 das Objekt und baut es zu einer erfolgreichen Aktiengesellschaft aus.

Auch die im Jahre 1840 gebaute Schule für 500 Schüler platzte mit der Zeit aus allen Nähten. Eine neue Schule musste her, wenn man Bildung in der aufstrebenden Stadt garantieren wollte. 1886 begann der Neubau einer Schule für 900 Schüler in 15 Klassenzimmern.

Und schließlich machte auch die Eisenbahn Halt in Bad Lausick. 1887 wurde der Postkutschenbetrieb eingestellt und die Stadt an das Eisenbahnnetz der Strecke Leipzig - Lausigk - Geithain - Chemnitz angeschlossen. Der Kurort und das von der Stadt verwaltete Kurhaus "Herrmannsbad" profitierte nun von den mit der Bahn angereisten Besucher der Heilquellen und Bad Lausick entwickelte sich zu einem Badeort für die bürgerliche Mittelschicht. Zahlreiche neue Häuser entstanden in dieser Zeit, so auch das Kurviertel mit seinen zahlreichen Pensionen, Villen und Kurheimen. Im Jahre 1890 zählte Bad Lausick bereits 3.977 Einwohner.

Der Brand des alten Rathauses im Jahr1890 vernichtete große Archivbestände und traf Bad Lausick zu einer Zeit da die Wirtschaft der Stadt im Wandel begriffen war. Lediglich 11 Braunkohlegruben und 5 Kalkbrennereien waren noch im Betrieb. Dafür blühte die Filzwarenproduktion in Bad Lausick auf. 25 Betriebe produzierten für den Bedarf der Region sowie dem Export. In Bad Lausick zählte man 1890 stolze 10 Fleischer, 20 Bäcker, 17 Weber, 23 Schuhmacher, 25 Schneider, 30 Landwirtschaftsbetriebe, 23 Gaststätten und 43 sonstige Handwerker. Die Stadt war auf dem Weg ins 20. Jahrhundert.


Autor: nokiland


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