Neue Bundesländer | Freistaat Sachsen

Leipzigs Geschichte bis zum Mittelalter


In Markkleeberg bei Leipzig fühlten sich bereits in der Altsteinzeit Urmenschen (Homo Heidelbergensi) während der Eiszeit vor 150.000 bis 220.000 Jahren heimisch. Die zwischen 1999 und 2001 gefunden Werkzeuge stammten von Jägern und Sammlern. 9.500 Jahre alte Spuren einer Besiedlung in der Jungsteinzeit wurden bei Ausgrabungen am Thomaskirchhof in der Leipziger Innenstadt gefunden.

Die Reste eines steinzeitlichen bäuerlichen  Langhauses mit verschiedenen Gefäßen aus der Linien-Bandkeramik Kultur gehören zu den wenigen Beweisen, neben Funden in Dresden-Mokritz, Salbitz und Zwenkau, die eine sesshafte  Bewohnung Sachsens in der Jungsteinzeit belegen. N Aus der Zeit 5.500 v.Chr. stammen Funde bei Grabungen auf dem Leipziger  Flughafengelände bei Schkeuditz. Bei mit acht bis zu 30 Meter langen Gebäuden und einer der größten  in  Mitteldeutschland gefundenen Grabstätten, kann davon ausgegangen werden, dass schon zu Urzeiten das Leipziger Tiefland besonders günstige Siedlungsbedingungen bot.  Funde am Matthäikirchhof im Zentrum von Leipzig belegen eine Besiedlung durch Angehörige der bronzezeitlichen Lausitzer Kultur ab ca. 1.200 v.Chr.. Siedlungen, welche  bevorzugt an  Südhängen in der Nähe von Fließgewässern aus Pfostenhäusern erbaut wurden, waren typisch für die Lausitzer Kultur.
Auf 100 v.Chr. datierte Funde im Gebiet von Leipzig werden als Zeugnisse des sübischen Stammes der Hermunduren gedeutet. Die Hermunduren waren ein germanischer  Volksstamm, der zur  Gruppe der Elbgermanen gehörte. Sie waren treue Verbündete Roms und die einzigen, die trotzdem mit den anderen germanischen Stämmen friedlichen Handel trieben (Meyers Konversations-Lexikon, 1888).

Warum das Gebiet um Leipzig herum bis zum Jahre 531 n.Chr. zum Königreich Thüringen gehörte, erklären die folgenden Geschehnisse. In das Gebiet der Hermunduren wanderten im 2./3.  Jahrhundert Stämme der Angeln und Warnen von Norden in das Siedlungsgebiet ein und bildeten den Stammesverband der Thüringer.  Im 5. Jahrhundert gerieten die Thüringer unter die Herrschaft der Hunnen und bildeten nach deren Abzug 452 ein eigenes Königreich. Der erste bekannte König war Bisinus.  Lang währte das Königreich nicht. In einer Reihe von Schlachten, wobei die letzte 531 an der Unstrut stattgefunden haben soll, besiegten merowingischen  Franken die Thüringer und das Leipziger Gebiet unterstand den Franken.

Ab dem 5./6. Jahrhundert wanderten die germanischen Stämme in Richtung Westen und hinterließen freies Land, welches nun von den Sorben übernommen wurde. Die Sorben waren ein Stamm der Slawen, weshalb Leipzig oft als "slawischer Siedlungsraum" bezeichnet wird. Konkret war das Leipziger Land jedoch Einzugsgebiet des slawischen Stammes der Sorben.  Das  Gebiet um Leipzig wurde damals als Chutici bezeichnet.

Im 7.Jahrhundert wurde Connewitz (altsorbisch: Konowiza = „Ort, wo die Pferde weiden“) von den Sorben gegründet, heute ein zentrumnaher Stadtteil von Leipzig.  Der Ortskern befand sich als Rundling  am Dreieck der heutigen Prinz-Eugen-, Probstheidaer und Biedermannstraße. Connewitz entwickelte sich in nordwestlicher Richtung zum Pleißenauenrand bis zur Vereinigung mit der dort befindlichen sorbischen Siedlung Döbschütz (später Ober- und Unterdorf).


Autor: nokiland


Facebook
Schlagwörter: Leipzig Mittelalter