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Leipzigs Naherhohlung: Der Auensee


Der Auensee ist ein ca. 12 Hektar großer See im Stadtteil Wahren, im Nordwesten der Stadt Leipzig gelegen. Wie der Name schon sagt, ist der See Teil des Leipziger Auenwaldes, welcher Leipzig umgibt, aber auch direkt durch Leipzig sich einen Weg erhalten hat. Der Auensee ist jedoch kein natürliches Gewässer. Als ab 1909 der Leipziger Hauptbahnhof gebaut wurde, benötigten die Bauherren viel Kies und das möglichst ohne große Transportkosten. Man entschied sich für das Gebiet des heutigen Auensees.


Unter einer Schicht von rötlich-braunem Aulehm liegen bis zu 10 Meter hohe Kiesschichten, gebildet in den Eiszeiten.

Der Auensee liegt zwar zwischen der Weißen Elster und der Luppe, verfügt aber über keine Zu- und Abflüsse. Das stille Ge­wässer wird durch Grund­wasser gespeist. Bis in die 70er Jahre wurde der Auensee als Badeort genutzt. 1914 entstand um den Auensee herum der Luna Vergnügungspark, der im Jahre 1932 in Folge der Weltwirtschaftskrise wegen Konkurs zwangsversteigert wurde. Der Luna-Park bewarb sich damals als "größtes Vergnügungsetablissement Deutschlands mit einer ½ Million Quadratmeter". Übrig geblieben ist das voluminöse "Haus Auensee" und die 1914 als Luna-Express eröffnete Leipziger Parkeisenbahn. Sie wurde im Jahre 1951 als Pioniereisenbahn wieder in Betrieb genommen. Ein Bootsverleih ermöglichte Besuchern die Überquerung des Sees auch ohne nasse Füße zu bekommen. Im Angebot waren Tretboote und Ruderbote. Heute können Erholungsbedürftige sich auch Fahrräder am Auensee ausleihen.

Die mittlere Tiefe liegt bei 3 Metern, die tiefste Stelle beträgt 8 Meter. An den vorwiegenden Steilufern wachsen vornehmlich Weide, Birken und Buchen. Das Ost- und Nordostufer ist flach und ohne Baumbestand. Die Wasserqualität des Auensees war ab Ende der 1970er Jahren aber so bedenklich, dass 1979 sogar ein Badeverbot verhängt werden musste, das bis heute besteht. Der See wird in die Trophiestufe IV (Hypertroph) eingestuft. Der Nährstoffgehalt ist so hoch, dass die Sichtweite unter 1 Meter Tiefe beträgt und im Spätsommer oft Fische an Sauerstoffmangel sterben.


Der Schaffner kontrolliert die Fahrkarten und los geht's
Der Schaffner kontrolliert die Fahrkarten und los geht's 
Foto:RSM 

Nahe dem Auensee, durch die Gustav-Esche-Straße getrennt, befindet sich seit 1969 der Campingplatz Camping Motel Auensee. Auch wenn der Leipziger Auensee sich zum Baden nicht mehr eignet, ist das Gebiet ein beliebtes Ausflugsziel geblieben. Die 1,9 Kilometer lange, den Auensee umfahrende Parkeisenbahn, ist jeden Tag ausgelastet. Oft warten Fahrgäste bis zu 1 Stunde auf einen freien Platz, was bei den kleinen Preisen kein Wunder ist. Kinder zahlen (Stand 2010) 90 Cent bei Einsatz der Elekrolok und 1,40 Euro bei der Reise mit der Dampflokomotive. Für diesen kleinen Preis bekommen Kinder ein unvergessliches Erlebnis vermittelt. In einem kleinen Bahnhof verkaufen Angestellte Fahrkarten, welche im Zug vom Schaffner gelocht werden. Die Fahrt geht vorbei an Wäldern, Ufernähe und über Brücken im gemächlichem Tempo.

Das im Jahre 1914 für den Luna-Park gebaute "Haus Auensee" ist heute neben der "Arena Leipzig" eine gern genutzte Konzerthalle für nationale und internationale Künstler in Leipzig. Die Kapazität beträgt etwa 2500 Personen. Unter dem neuen Betreiber "MAWI Concert" finden seit 2010 wieder Konzerte und Veranstaltungen in dem Objekt statt.

Als Kind war ich regelmäßig im Auensee baden. Es war eine schöne Zeit. Doch auch wenn heute der Auensee für Badegäste gesperrt ist, bleibt er für Kinder und Erwachsene ein schönes Ausflugsziel. Die Wanderung rund um den Auensee wird nicht langweilig. Kinder finden eine Reihe Spielplätze, wo sie ungezwungen mit anderen Kindern spielen können.


Autor: nokiland


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Schlagwörter: Auensee Auenwald Leipzig