Themen | Damals 1989-10-23 KW: 43

Neues Feindbild in der BRD - DDR Flüchtlinge


Nicht jeder BRD Bürger freute sich über die Wende. Der "Spiegel" attestiert Westdeutschlands Linken eine feindselige Einstellung gegenüber ihren Landsmännern aus der DDR. Diese Übersiedler würden wegen einem Beutel Bananen ihren sozialistischen Staat verlassen und im neuen Land Löhne drücken.

Mit traurigem Blick sprach der neue SED-Generalsekretär  Egon Krenz  vom Verlust Zehntausender  wertvoller Mitbürger, doch in der BRD gab es geteilte Meinungen  über den "Wert" der neuen Bundesbürger. Vor allem in linken Kreisen galten die DDR-Ãœbersiedler als  Verräter die "keinen Respekt verdienen", so die Marxistische Gruppe in einem Flugblatt, welches bundesweit verteilt wurde. Um dieser Einstellung Nachdruck zu verleihen, wurden DDR Ãœbersiedlern  zur Abschreckung Schläge mit den Worten: "Euch hätten wir gleich auf dem Bahnsteig gern die Fresse poliert" angedroht.

Parteigenossen in der gesamten BRD waren in Sorge wegen der politischen Orientierung der neuen Ankömmlinge. Sie flohen aus einem sozialistisch geprägten Staat, dessen Ideologie sie ablehnten. Dass nun laut einer Umfrage mehr als 60 Prozent die CDU wählen würden, gefiel nur den wenigsten Linken.


Quelle: Spiegel


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