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Mauer, Wende, Einheit
War die DDR bankrott?Teil 4: Bruttowertschöpfung der DDRDas letzte Jahrzehnt der DDR zeigt einen beachtlichen Zuwachs in der Bruttowertschöpfung von 29,2 % im Produzierendem Gewerbe und 34,9 % im Baugewerbe. Für die gesamte Wertschöpfung betrug der Zuwachs von 1980 bis 1985 17,1 % und von 1980 bis 1989 27,3 %. In den Jahren von 1985 bis 1989 stieg die Bruttowertschöpfung auf auf 108,7 % gegenüber 1985 an. In den einzelnen Wirtschaftszweigen der DDR ergaben sich im letzten Jahrzehnt ihrer Existenz gegenüber 1980 auf Preisbasis 1995 in Euro in der Bruttowertschöpfung folgende Zuwächse:
Das Produzierende Gewerbe einschließlich des Bausektors erreichte 1989 in der DDR einen hohen Wertschöpfungsanteil von 49,3 %, der seit 1970 nur um 0,6 %-Punkte gesunken war. In der damaligen BRD wurde dieser Anteil mit 37,0 %, um 9,2 %- Punkte niedriger ausgewiesen (Heske, Seite 54/55). Dies drückt eine abweichende Ausrichtung der DDR-Wirtschaft gegenüber der BRD aus. Große Unterschiede gab es auch bei den öffentlichen und privaten Dienstleistungsbreichen. Aufgrund der unterschiedlichen Wirtschaftssysteme und der daraus resultierenden abweichenden Eigentumsstrukturen und Zielsetzungen waren die Anteile der privaten und öffentlichen Dienstleistungen in der damaligen DDR und BRD quasi entgegengesetzt. Während in der BRD ganz klar die unternehmerischen Dienstleistungen dominierten, war in der DDR nicht nur der Anteil der öffentlichen und privaten Dienstleistungen viermal grösser als der Anteil der unternehmerisch erbrachten Dienstleistungen sondern auch absolut grösser als die öffentlichen und privaten Dienstleistungen der BRD. Nach Heske (a.a.O., Seiten. 54/55) ergab sich für 1989 folgender Verleich zwischen BRD und DDR in der Struktur der Bruttowertschöpfung:
Interessant ist dabei die Verteilung innerhalb des Produzierenden Gewerbes. Hier lag der Anteil des "Verarbeitenden Gewerbes“ an der Bruttowertschöpfung in der DDR für 1989 mit 65,6 % deutlich unter den 91,2 % der BRD. In der DDR wurde ein wesentlich höherer Anteil in den Wirtschaftszweigen Energie- und Wasserversorgung sowie Bergbau, Steine und Erden erbracht. "Hintergrund dieser krassen Unterschiede war die Spezifik der Sicherung der Energieversorgung auf Basis der einheimischen Braunkohle in Ostdeutschland.“ (Heske, Seite 57)Dies zeigt ein strukturelles aus der Teilung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg erwachsenes Handicap der DDR deren Energiewirtschaft auf Basis der einheimischen Braunkohle ständig einen relativ hohen Anteil der industriellen Investitionen zum Nachteil der übrigen Wirtschaftszweige erforderte. Abgeschnitten von den Bergbau und Stahlindustrien des Ruhrgebiets musste die DDR außerordentliche und ständig wachsende Erschließungs- und Nutzungskosten für Braunkohlebergbau und Metallindustrie sowie der generellen Energieversorgung tragen. |
Autor: nokiland |
Teil 1: | War die DDR bankrott? |
Teil 2: | Wirtschaftsmacht DDR |
Teil 3: | Hohe jährliche Wachstumsraten in der DDR |
Teil 4: | Bruttowertschöpfung der DDR |