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Erich Honeckers Geschwister


Erich Honecker hatte fünf Geschwister: Katharina (1906–1925), Wilhelm (1907–1944), Frieda (1909–1974), Gertrud (1917-2010) und Karl-Robert (1923–1947). Von allen Kindern heirateten nur Gertrud und Erich Honecker. Kinder zeugte als einziger Erich Honecker. Drei Geschwister starben an Krankheiten oder kriegsbedingt.

Am längsten der Honecker Geschwister lebte Erichs Schwester Gertrud. Am 13. Januar 2010 starb Gertrud Hoppstädter, geborene Honecker, im Alter von 92 Jahren im Neunkircher Stadtteil Wiebelskirchen. Sie war verheiratet mit dem Betriebsratsmitglied der Neunkircher Straßenbahn, Hans Hoppstädter, welcher frühzeitig verstarb. Die Ehe blieb kinderlos. Ein Umzug von der BRD in die DDR, zu ihrem Bruder Erich, stand wohl nie zur Diskussion. Gertrud Honecker war in ihrem Heimatort eine geachtete und geschätzte Person, auch wenn sie öffentlichen Trubel stets mied. Das Verhältnis der beiden Geschwister ist mager dokumentiert. Als Erich Honecker 1987 das Saarland besuchte, trafen sich beide zum ersten Mal in der BRD. Von Paparazzi und Sicherheitsdiensten umringt, kam es zu keiner entspannten Begegnung, woran auch verschiedene Bombendrohungen Schuld hatten. Auch Gertruds Besuche in der DDR bei ihrem Bruder Erich Honecker wurden nie an die große Glocke gehangen. Allein der Umstand, dass der Chef der DDR Westverwandtschaft hatte, war absurd für viele DDR Bürger.

Erich Honeckers älteste Schwester, Katharina Honecker, lebte von 1906 bis 1925. Er war erst 13 Jahre alt, als seine 19-jährige Schwester am 29.August 1925 an Tuberkulose starb. Tuberkulose war damals eine sog. Proletarierkrankheit und weit verbreitet in dem dumpfen Behausungen Neunkirchen und Umgebung, einer verrußten Gegend ohne genügend Sauerstoff und Sonne.

Ebenfalls recht früh verstarb sein 5 Jahre älterer Bruder Wilhelm. Wilhelm war ebenfalls Kommunist. Trotz seiner chronischen Magenkrankheit wurde er noch als Kraftwagenfahrer eingezogen und lies sein Leben am 21. April 1944 in Ungarn. Ein Grab, wenn es eines gab, wurde nie gefunden.

Erich Honeckers jüngster Bruder Robert Honecker, im Jahr 1923 geboren, wuchs in der Zeit der Hitler-Regierung auf und beteiligte sich gezwungenermaßen in der Hitlerjugend. Wie soll das funktionieren? Vater Erzkommunist, Opa Kommunist, alle Verwandten und Geschwister sind Kommunisten, nur der kleinste in der Hitler-Jugend? Mit Erlass der zweiten Durchführungsverordnung zum Hitler-Jugend Gesetz wurde am 25. März 1939 die Jugenddienstpflicht eingeführt. Der Beitritt zur HJ wurde genau so zur Pflicht wie der Wehrdienst. Wer sich weigerte, wurde durch die Polizei gegen den Willen der Eltern zugeführt. Kinder, die ab diesem Tag sich zwischen dem 10. und 18. Lebensjahr befanden, wurden zum Beitritt in die HJ gezwungen. Später, im Zweiten Weltkrieg, geriet Robert Honecker in griechischen Gewässern in britische Gefangenschaft und wurde nach Ägypten verlegt. Die ganze Zeit verbrachte er unter freien Himmel bei sengender Hitze und frostigen Nächsten. Während dieser Zeit zog Robert Honecker sich eine Bilharziose (eine Wurmkrankheit) zu, an welcher er wenige Wochen nach seiner Rückkehr in Deutschland am 30. Oktober 1947 in Wiebelskirchen starb.

Erichs um 3 Jahre ältere Schwester Frieda Honecker lebte von 1909 bis 1974. Viel bekannt ist über sie nicht. Sie war in alter Familientradition der kommunistischen Bewegung verbunden.
Keine von Erichs Geschwister oder Verwandten zog es in die DDR, alle lebten in der BRD. Selbst Erich Honeckers Kinder hielt es nicht immer in der DDR. Aber das ist ein anderes Kapitel.


Autor: nokiland


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