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EXA- I Spiegelreflexkamera - Ihagee Dresden


Bei den Kameras der EXA Baureihe, welche 1949 begann und erst 1990 endete, handelt es sich um vollmechanische Spiegelreflexkameras. Sie zeichneten sich stets durch Robustheit und Qualität aus und war von der Ihagee Dresden als preiswerte Alternative zum höherwertigen Schwestermodell "EXATA" konzipiert und in der DDR sehr beliebt.


EXA- I Spiegelreflexkamera
Die EXA-I wurde von 1962–1964 bei Ihagee AG i.V in Dresden mit einer Auflage von ca. 53900 Stück gebaut. Als 1973 auf die Produktion der EXAKTA zugunsten der Praktica-Baureihe (VEB Kombinat Pentacon) verzichtet wurde, lief die Produktion der EXA-Modelle bis 1990 weiter, die weiterhin als Einstiegsmodelle für ambitionierte Amateurfotografen in der DDR diente.

Geschichte der Ihagee Werke
Vom ersten bis zweiten Drittel des 20. Jahrhunderts war Dresden das Zentrum der deutschen Kameraindustrie. So ist es nicht verwunderlich, daß ein Niederländer namens Johan Steenbergen in Dresden eine Firma für fotografische Produkte gründete. Als er im Jahre 1913 mit der Firma eines Emil Englisch fusionierte, wurde der Name "Ihagee Kamerawerk Steenbergen & Co" gewählt.

Das neue Kamerawerkproduzierte hochwertige Geräte. So war die Exakta B von 1935 die erste Kamera überhaupt mit eingebauter Blitzsynchronisation. 1936 kam die "Kine Exakta" auf dem Markt. Eine einäugige Spiegelreflexkamera für das noch heute übliche 35-mm-Kleinbildformat. Sie ist der Ur-Ahn aller heutigen Kleinbild-Spiegelreflex-Kameras. Die "Kine Exakta" verfügt über einen fest eingebauten Lichtschachtsucher. Der Anschluss für Wechselobjektive über einen Bajonettanschluss, ermöglichte den Zugriff auf ein Sortiment vieler Objektive im Bereich von 38-500 mm. Mit der "Kine Exakta" konnten Verschlusszeiten von 12 bis zu 1/1000 s realisiert werden.


Spiegelreflexkamera EXA I
Spiegelreflexkamera EXA I 
Foto:Maecker 

Die folgende EXAKTA Baureihe gelang weltweit zu beachtlichem Ruhm und Bekanntheit. So wurde sie beispielsweise 1954 in dem Film "Das Fenster zum Hof " von Alfred Hitchcock verwendet. Zu dieser Zeit wurde das Model jedoch nicht mehr produziert.

Die NS-Zeit machte es dem Unternehmen nicht einfach. Johan Steenbergen war Jude. 1941 wurde die Firma beschlagnahmt und in eine Aktiengesellschaft überführt. Johan Steenbergen emigriterte 1942 in die USA. Nach dem Krieg war das Werk völlig zerstört.

In der Nachkriegszeit wurde das Werk an einem anderen Standort in Dresden im ehemaligen Delta-Werk der Zeiss Ikon AG, auf der Blasewitzer Straße wieder aufgebaut und der alte Name blieb bestehen. Der Grund: es handelte sich um niederländisches Eigentum, dass nicht enteignet worden war. Statt dessen erfolgte ab 1951 die Verwaltung des Betriebes durch die durch die VVB Optik. Der genaue Name lautete nun "Ihagee Kamerawerk AG i. V".

Die ehemalige "Ihagee AG i.V." wurde in der DDR als "VEB Ihagee Kamerawerk" weitergeführt und nach 1960 in das "VEB Kombinat Pentacon" in Dresden überführt.

Gravierende Fehler sorgten dann aber dafür, das Ihagee in Dresden seinen Ruf verlor. Grund war mangelnde Einsicht in Investitionen und ein fehlender Blick für Innovationen .


Autor: nokiland


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Schlagwörter: Kamera Spieglreflex Ihagee Pentacon Technik