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Honecker heiratet seine Stellvertreterin Edith


Honecker heiratet seine Stellvertreterin Edith Erich Honecker war alles andere als langweilig oder ein verbissener Kommunist. Im PolitbĂŒro wurden Erichs "wilde Ehen" zum heiklen Thema. AffĂ€ren gehören nicht in das Bild einer sozialistisch geprĂ€gten Ehe. Doch Erich war das sowas von egal.

Ein halbes Jahr nach der Heirat mit Charlotte, 1947, war Erich Honecker mit einer Liebschaft beschĂ€ftigt, der FDJ-FunktionĂ€rin Edith Baumann. Erich Honecker war zu dieser Zeit Vorsitzender  der FDJ und sie seine Stellvertreterin. Auf einer gemeinsamen Moskaureise funkte es zwischen den beiden. Edith Baumann war 3 Jahre Ă€lter als Erich Honecker. 1990 erklĂ€rte Erich in einem  Interview: "Ich war damals sehr anlehnungsbedĂŒrftig. Wir haben oft zusammen gesessen, auch bei ihr zu Hause in MĂŒhlenbeck. Außerdem konnte sie flott Schreibmaschine schreiben.".  Die Inhalte Ihrer GesprĂ€che waren andere als die Unterhaltungen mit seiner Frau Charlotte, einer ehemaligen Nationalsozialistin. Erich und Edith hatten eine intellektuelle Basis und Edith wurde, wie  auch Erich, aus politischen GrĂŒnden eingesperrt. Die gelernte Stenotypistin politisch erfolgreiche Baumann war von 1933 bis 1936 inhaftiert.

Als Erich Honeckers Frau Charlotte 1948 mit 45 Jahren an einem Hirntumor starb, war er immer noch mit Edith Baumann zusammen. FĂŒr Edith war Erich die große Liebe und im Dezember  1949 wurde sie von ihm Schwanger. Das Kind brauchte einen Vater und so sprang Erich in seine Verantwortung. Beobachter meinten, es sei mehr eine Vernunftehe als eine Liebesheirat. "Die Moral und der Anstand der damaligen Zeit haben Honecker veranlasst, Edith Baumann zu heiraten", meinte Klaus Herde, ein vertrauter Mitarbeiter von Margot Honecker, Erichs dritter Frau. Auch  PolitbĂŒromitglied Gerhard SchĂŒrer wunderte sich:"Ich habe mich immer ein bisschen gewundert, weil politisch waren die natĂŒrlich ein erfahrenes Paar, aber so menschlich. Honecker war ein  junger hĂŒbscher Mann mit einer guten Figur, sie war eine Ă€ltlich wirkende Genossin.“ Erichs erste Tochter mit Edith kam 1950 auf die Welt und erhielt den Namen Erika. Doch bereits vor Erikas  Geburt hatte Erich den nĂ€chsten Fisch an der Angel, die nĂ€chst AffĂ€re. Margot Feist, spĂ€tere Honecker. Edit Baumann bat 1950 in einen persönlichen Brief an Walter Ulbricht, Honeckers politischer Ziehvater um staatlichen Beistand, man solle Erichs Geliebte doch bitte in die Provinz versetzen. Erfolglos. Edit Honecker kĂ€mpfte bis 1955 um die Ehe mit ihrem Erich, bevor sie  einer Scheidung, auf DrĂ€ngen der Partei, zustimmte. Erich blieb ihr einzigster Mann, sie heiratete nie wieder. Ihre Karriere ging weiter, die gescheiterte Ehe mit Erich Honecker stand ihr nicht im  Wege. Sie starb mit nur 63 Jahren 1974, ihre Urne wurde in der GedenkstĂ€tte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin-Lichtenberg beigesetzt. Ihr Ex Mann Erich Honecker fĂŒhrte den Trauerzug an. 1989 gab die DDR ihr zu Ehren eine 10 Pfennig Sonderbriefmarke heraus.


Autor: nokiland


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Schlagwörter: Erich Honecker Edith Baumann Heirat