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Endstation Planwirtschaft



Teil 2: Rentabilität als Ziel des Wirtschaftens


Man stelle sich einmal vor, es gäbe heute in jedem Laden leicht verderbliche Bananen zu kaufen. Mit Sicherheit könnten sich einige unter uns pro Woche ein Kilo Bananen leisten, aber 80% der teuer auf dem Weltmarkt eingekauften Bananen würden einfach braun werden und vergammeln. Wer bleibt auf den Posten Gammel-Bananen sitzen? Der Laden. Er würde Pleite gehen. Dieses Beispiel ist aus der Luft gegriffen? Nein, keineswegs. Wir können die Banane austauschen gegen russischen Kaviar. Beluga Kaviar fängt preislich bei 2.000 Euro das Kilo an und kann je nach Qualität bis 7.000 Euro/Kilo hoch klettern. Aber rechnen wir mit dem billigen Kaviar, damit es nicht so wirkt, als picke man sich ein extremes Beispiel heraus. Der Lachskaviar ist mit 100 bis 500 Euro/Kilo der billigste Kaviar. Alles andere, was man umgangssprachlich als „Kaviar“ bezeichnet, ist Kaviarersatz, da ausschließlich die Eier des Störs die Bezeichnung Kaviar tragen dürfen.

Natürlich wollen wir in jeden Supermarkt und in jedem Tante-Emma Laden frischen Kaviar sehen. Für den Fall, dass wir uns einmal im Jahr 50 Gramm davon leisten wollen. Schließlich kommt der Kaviar aus Russland und wird dort von den Fischern zum Frühstück verspeist, so wie die Affen kiloweise teure Bananen zu essen bekommen. Also will ich auch jeden Tag Bananen und frischen Kaviar im Laden stehen sehen. Was das aber für eine wirtschaftliche Belastung darstellt, möchte keiner wissen. Darüber denkt niemand nach. In jedem zweiten Laden würde das Verfallsdatum des Kaviars abgelaufen sein, bevor er verkauft wurde. Aus diesem Grunde findet man auch in großen Supermarktketten oft ein mageres Angebot an Waren. Selbst Penny kann es sich nicht leisten, das Angebot eines „Kaufland“ zu präsentieren. Soviel Kundschaft gibt es im Einzugsgebiet der Filiale nicht. Ergo „plant“ Penny seinen Einkauf und den Absatz. In unserer Marktwirtschaft verfolgt „Penny“ eine Planwirtschaft. Jemand im Management legt fest, was und in welchen Mengen wo gekauft wird und der Kundschaft zur Verfügung steht.

So war das damals in der DDR mit der Planwirtschaft. Nur dass der Staat für alle Wirtschaftbereiche plante. Was ja auch logisch ist – die Wirtschaft lag nicht in privaten Händen, sondern war Staats-/Volkseigentum. Bei Ressourcenverknappung ist die Planwirtschaft die einzig logische Lösung. Es muss bei knappen Ressourcen zuerst das produziert werden, was benötigt wird. Aus Erdöl, was in der DDR knapp war, wurde vorzugsweise Treibstoff statt „Plastikmüll“ produziert.


Autor: nokiland


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Teil 1: Endstation Planwirtschaft
Teil 2: Rentabilität als Ziel des Wirtschaftens
Teil 3: Der geregelte Markt