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Schicksalsjahre für Bad Lausick


Im Jahre 1096 zahlten die slawischen Einwohner der Ortschaft Luzke 10 Goldgulden (Solidi) für die Beleuchtung der Marienkapelle im Kloster Pegau, was zu einer ersten urkundlichen Erwähnung führte. Aber erst 1158 wurde das Dorf Luzeche als „befestigter Ort und Markt“ beschrieben.

Der ehemals slawische Name entwickelte sich mit der Zeit weiter. Im Jahre 1181 nannte Bad Lausick sich noch Luzic, 1219 Luzich, 1414 Lußigk, 1478 Lawßgk und erst im Jahr 1497 endlich Laussigk. Nach der Leipziger Teilung von 1485 gehörte Bad Lausick zu Kursachsen und der Hauptstadt Wittenberg.

1605 erhielt Bad Lausick endlich das Stadtrecht verliehen. Im gleichen Jahr legte ein Brand die ganze Stadt in Schutt und Asche. Weitere große Stadtbrände in den Jahren 1649, 1667, 1693 und 1719 verhinderten ein zügiges Wachstum der Stadt. 1633 war es dann die Pest die fast alle Einwohner in den Tod riss, bevor dann 1637 und 1641 kaiserliche Truppen im Dreißigjährigen Krieg Bad Lausick plünderten.

Obwohl bereits ab 1529 Schulunterricht in Bad Lausick abgehalten wurde, fand das alte Schulhaus vor der Kirche erstmals im Jahr 1736 eine Erwähnung. Drei Jahre später, 1739 wurde das alte Rathaus gebaut, das später im Jahr 1890 abbrannte.

1772 erschütterte ganz Deutschland eine Missernte die auch an Bad Lausick nicht spurlos vorbei ging. Die Stadt litt eine große Hungersnot die viele Opfer in der Bevölkerung forderte.

Nachhaltigen wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr Bad Lausick zu Beginn des 18. Jahrhunderts, als die Industrialisierung Deutschlands dank der aufkommenden Dampfmaschinen nach immer mehr Energie verlangte. Aber auch die vielerorts entstandenen Kalkbrennereien hatten einen hohen Bedarf an Brennstoffen den Bad Lausick Dank der vorhandenen Braunkohlelagerstätten befriedigen konnte. Damit veränderte sich das Bild und die Wirtschaft Bad Lausicks.

Im Jahre 1840 wurde am Untermarkt mit dem Bau einer Schule begonnen. Vier Klassenzimmer mit Plätzen für 500 Schüler und vier angeschlossene Wohnungen für Lehrer dokumentierten den demografischen Wandel. Während 1790 gerade einmal 816 Einwohner die kleine Stadt bewohnten, wurden 1867 in Bad Lausick bereits 3.456 Einwohner gezählt. In seiner "Blütezeit" betrieb Bad Lausick 36 Gruben und über 20 Kalkbrennöfen.


Autor: nokiland


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