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Demokratie in der DDR und im vereinigtem Deutschland



Teil 2: Verantantwortung versus Interessen


Die Mehrheit ist nie mit Entscheidungen des Staates zufrieden. Es sind Entscheidungen, die der "kleine" Mann nie treffen würde, die aus seiner Sicht völlig unverständlich sind. Aber hinter diesen Entscheidungen stehen, oft, Experten – auch wenn der Volksmund häufig eher Parteiklüngel vermutet.


Würde der Staat die Banken nicht stützen, ginge die Wirtschaft den Bach herunter. Entlassung von Bankenpersonal wäre das kleinste Übel. Was wäre mit dem Geld der Anleger, der einfachen Kontoinhaber, wenn eine Bank Pleite geht? Millionen von Bankkunden hätten ein Problem. Zwar sind Banken rückversichert, die Einlagen sind versichert. 'Rückversicherungen' wie die 'Münchener Rück' sichern Banken und Versicherungen vor Zahlungsausfällen. Wenn dann eine Bank oder eine Versicherung, Pleite geht, springt die gesetzlich verordnete Rückversicherung ein.

Die Münchener Rück ist mit Kapitalanlagen von rund 166 Mrd. Euro einer der größten Investoren der Welt. Aber was, wenn Dutzende Banken Pleite gehen und die Rückversicherung die Ausfälle nicht mehr decken kann und selbst Pleite geht? Dann ist das Geld einfach nur weg.

Die Entscheidung, Banken zu stützen, wird von der demokratischen Mehrheit nicht verstanden. Wie auch? Das Volk besteht nicht zu 100% aus Finanzexperten.

So ähnlich war es auch in der ehemaligen DDR. Die DDR verfolgte eine kontroverse Politik. Nicht alles war gut, nicht alles war schlecht. Aber es gab eine Richtung. Der Anspruch ein "Sozialstaat" zu sein. Keine Arbeitslosen, kein Elend. Kein Hunger. Keine Existenzängste. Diesen Prämisse mussten sich viele Bereiche der Politik und des täglichen Lebens unterordnen. Wichtig war nicht, dass der Einzelne im Luxus schwelgte, wichtig war vielmehr, dass die Mehrheit ein gesichertes Leben hatte. In Folge dieser Maxime nahm sich die DDR genau das gleiche Recht heraus, wie heute Deutschland - strategisch wichtige Entscheidungen wurden nicht vom Volk entschieden, sondern den Volksvertretern. Mit dem Unterschied, dass es die sogenannten Volksvertreter nicht gab. Es waren Vertreter der Staatsführung. Man wollte nicht riskieren, dass es eine nicht linientreue Opposition an die Spitz des Olymps schafft.

Grundsätzlich ist eines in beiden Systemen aber gleich: Es gab keine demokratischen Entscheidungen in Sachen Staatsführung an der Basis. Der Einzelne durfte scheinbar oder real Volksvertreter wählen, Entscheidungen in der Politik werden aber nicht vom Volk getroffen. Hier haben die 'Experten' das Wort, oder wirtschaftliche Interessen wenn man es so boshaft formulieren mag.

Was lernen wir daraus: Eine Demokratie setzt ein hohes Bildungsniveau in der Bevölkerung und das Fehlen von Manipulation seitens der Medien voraus. Solange das Volk nicht ausreichend gebildet und informiert ist und Medien 'Meinungsmache' betreiben, ist 'Demokratie' auch in Deutschland nur eine Illusion, genau so wie in der ehemaligen DDR.


Autor: nokiland


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Schlagwörter: Demokratie Rechtsstaat Unrecht Politik


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